Mittwoch, 31. August 2011

Traurig – unser letzter Tag in Estland

Heute bin ich wieder gesund und die Kamera mußte schon wieder fast 300 Fotos machen.
Leider war heute unser letzter Estlandtag, hätten gerne nocmal 4 Wochen drangehängt – es gibt ja noch soooviel hiert zu entdecken. Naja, vielleicht in ein paar Jahren, mit unseren üppigen Renten.
Zuerst mußte ich mir heute noch die Festung in Kuressaare ansehen, aber nur von außen. Ist eigentlich eine Bischofsburg, schon im 14. Jh. gegründet.
Dann noch mal eben das Haus finden, in dem Johann Berendt Brockhausen der Getreidehändler gelebt haben soll.
Weiter Richtung Fähre. Ein Hinweisschild lockt uns zu einer besonderen sehenswürdigkeit. Ein meteoritenkrater von ca. 100 m Durchmesser, der hier vor 4000 Jahren entstanden ist. – ist mal was anderes …
Ettje kann auch gleich noch ein Souvenir kaufen, eine Schüssel aus Dolomit,, ist ein Gestein aus Meeresablagerungen, das hier abgebaut wird und das sich leicht bearbeiten läßt, zu Gegrauchsgegenständen.
Nun noch an der berühmten Bockwindmühle auf Muhu angehalten und dann das Highlight des Tages, die Kirche in Liiva, eine der schönsten ländlichen Kirchen in Estland. Das Gotteshaus ist verschlossen. Ich frage mich durch und finde die Frau mit dem Kirchenschlüssel, die mir auch gerne aufschließt. 1267 wurde die Kirche das erste Mal erwähnt und die freigelegten alten Kalkmalereien soll ein Künstler aus Gotland angefertigt haben. Die Kirche hat mich gleich an die Landkirchen auf Gotland erinnert, würde gut dorthin passen.
Um vier erreichen wir die Fähre aufs Festland und dann sind es nur noch 150 km bis Tallinn.
Ein schönerTag. Nichts geplant und viel gesehen.


die Festung in Kuressaare …


… ist eine Bischofsburg und wurde in sieben Jahrhunderten einige Male umgebaut

Verteidigungsturm der Festungsanlage

vor der Festung dieses stilvolle Jahrhundertwende-Haus


Das Haus unseres Vorfahren Brockhausen …

wie oft er wohl diese Türklinke in der Hand hatte ...

voe 4000 Jahren formte ein Meteorit diesen Krater


Souvenir muß sein

gesehen

steht neben der Bockwindmühle …

Blockbau

das dazugehörige Wohnhaus

wieviel Zaunpfähle könnte man mit allen Stahlhelmen der Welt
vor Verwitterung schützen …

die berühmte Bockwindmühle von Muhu - es ist aber nicht die Einzige

Zeit vergeht …

Kirche in Liiva auf Muhu, 13. Jh.?

schlicht, wie alle diese alten nordischen Kirchen

freigelegte Kalkmalereien

das war unser Inselabenteuer

Aprilwetter im August

wieder "zu Hause" in Tallinn


Dienstag, 30. August 2011

krank …

Ich glaube, ich bin krank.
Habe heute nicht ein einziges Foto gemacht …

Schlumpern im Regen

Wir haben doch nicht den gesamtem Platz für uns - am Abend kam noch ein rollendes  Hotel. Das ist ein Bus mit Anhänger, mit 42 Schlafboxen. Es gibt sogar Doppelkabinen für Paare. Soll man ganz bequem und komfortabel drin nächtigen können, wurde mir erzählt. Für solche Tour muß man ganz schön fit sein, da das eigentliche Leben ja im Freien stattfindet.
Das Wetter ist jetzt total besch… da macht das Schlumpern richtig Spaß. Zum Glück hatten wir die ersten drei Wochen Top Wetter.
unser Platz, noch für uns alleine

42 Schlafboxen auf Rädern

als allererstes wurde ausgeschwärmt und Feuerholz gesammelt, für die Feuerschale.
2 ältere Damen zogen derweil über ihre Mitreisenden her

abends noch ein Spaziergang an die 300 m entfernte Ostsee

Wacholder und Kiefern wachsen hier …

… und ein Gewitter zieht auf

Samstag, 27. August 2011

Arensburg (Kuressaare) auf Ösel und ein Friedhofsbesuch

Nach einem Frühstück beim "Tiger von Eschnapur", kurze Visite bei der Touristinfo in Kuressaare, dort bekomme ich freundlicherweise eine Campingplatzliste der hiesigen Gegend ausgedruckt.
Das Büro ist im ehemaligen Rathaus von Arensburg, ein stattliches Gebäude aus dem Jahr 1670, das aufwändige Portal ist von 1786/87. Von 1846 - 1931 gab es einen Turm (s. Zeichnung) der von einem Kaufmann Georg Adolf Brockhausen gestiftet worden sein soll. Heute diskutiert man eine Wiedererrichtung des Turmes.
Am Stadtrand von Arensburg liegt der alte, aber immer noch benutzte Friefhof Kudjape, "wildromantisch" (falls man das so sagen darf) unter hohen Bäumen - und die Natur arbeitet daran, sich alles wieder zurückzuholen.
Da wir einen Lageplan haben, finden wir ohne große Sucherei das Brockhausensche Erbbegräbnis. In einer Reihe Grabhügel steht ein steinernes Kreuz ohne Arme (sind abgebrochen) aber das eingemeißelte Familienwappen auf dem Sockel ist noch gut erhalten. Auf der großen schweren (Gruft?)Grabplatte lassen sich verwitterte Schriftzüge erkennen, aber nicht wirklich entziffern. Hier die Information aus der Familienchronik: „Erbbegräbnis der Familie Brockhausen - Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe“
Wenn ich das richtig in der Chronik verstanden habe, ist es die Grabstätte von "Johan Berend Brockhausen, * 25.12.1787, + 27.5.1836, ab 1831 Bürgermeister von Arensburg auf Oesel und sehr reicher Getreidehändler."
Bei einem anschließenden Gang über den alten Friedhof konnten wir dann noch die vielfältige Begräbniskultur der Vergangenen Zeiten auf uns wirken lassen …
Zurück in der Wirklichkeit, schnell noch bei RIMI (das ist der große Supermarkt in jeder Stadt, ähnlich wie Real in D) das Nötigste eingekauft und dann die 15 km bis zum Campingplatz Tehumardi. hier sind wir 50 % der Camper.

Frühstück

dieses kleine Lokal wird wohl von den Enkeln Bhagwans geführt …

ein Bürgersteig für Blumenkinder

Arensburg hat auch alte Architektur

Das Rathaus in Kuressaaree

…das Rathausportal
Rathaus mit dem von G.A. Brockhausen gestifteten Turm
(Zeichnung aus dem Familienarchiv Brockhausen)
der Rathausturn im Bild
Holzarchitektur …

… wohlhabender Bürger

richtig alt, 1640

nicht ganz so alt



der Eingang (datiert 1780) zum alten Friedhof von Kudjape
Friedhofsmauer
Jugendstil
auch auf dem Friedhof sind nicht alle gleich
Das Erbbegräbnis Brockhausen
das Familienwappen auf dem Sockel des Kreuzes

der Text auf der Grabplatte ist nur mit Mühe bei entsprechendem Licht zu lesen

Kreuzsockel vor dem Grabhügel

auf den Grabhügel führt eine Treppe

Grabkultur …

… aus vergangenen Zeiten…

die Reihe mit dem Familiengrab (der kleine Sockel)

neben dem alten Friedhof …

… ein Soldatenfriedhof des 2. Weltkrieges 

schlumpern …